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Warum das WHY eines Impact und Social Startups entscheidend ist

von | 16.11.2023 | Social Impact

Das Geheimnis zum Erfolg eines Impact und Social Startups liegt in einem klar definierten und inspirierenden WHY. Das WHY eines Unternehmens ist entscheidend für die Motivation und Leidenschaft der Gründer, es zieht Kunden und Investoren an und dient als Grundlage für eine klare Vision und Mission.

Ein starkes WHY ermöglicht es, einen positiven gesellschaftlichen Einfluss zu erzielen und eine nachhaltige Geschäftsstrategie zu entwickeln. Es schafft Vertrauen und hat langfristig einen großen Wert für die Unternehmenskultur. Erfolgreiche Impact Startups haben ihr WHY stets im Fokus. Das Geheimnis zum Erfolg liegt also darin, das WARUM klar zu definieren und es als treibende Kraft für das Unternehmen zu nutzen.

1. Die Bedeutung des WHY für den Erfolg eines Impact und Social Startups

Das WHY eines Startups ist unerlässlich für den Erfolg des Unternehmens. Es bildet die Grundlage für eine klare Vision und Mission, welche wiederum als Leitfaden für alle Entscheidungen und Handlungen dienen sollten. Das Spannende ist, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben zu sagen, warum sie sich persönlich für eine Organisation einsetzen. Simon Sinek beschäftigt sich lange mit der Frage, warum manche Unternehmen erfolgreicher sind als andere, obwohl sie denselben Zugang zu Wissen, Talenten, Kapital und Technologien haben. Dabei hat er erkannt, dass die erfolgreichen Unternehmen im Gegensatz zu den weniger erfolgreichen Unternehmen ganz genau wissen, WARUM sie das tun, was sie tun. Er beschreibt durch sein einfaches Model „Golden Circle“ drei Ebenen dieses Phänomens. Die Ebenen heißen: Was, Wie und Warum.

Golden Circle

  • Was: Alle Organisationen wissen, was sie tun. Das sind ihre Produkte und Dienstleistungen, die sie anbieten.
  • Wie: Einige Organisationen wissen, wie sie die Produkte und Dienstleistungen umsetzen. Das sind Aktivitäten, die ihre Produkte oder Organisation besonders machen und von Mitbewerbern unterscheiden.
  • Warum: Wenige wissen, warum sie die Aktivitäten umsetzen. Profit ist nicht die richtige Antwort. Es ist nur ein positives Resultat aus den Aktivitäten. Das WHY ist der Sinn und die Daseinsberechtigung einer Organisation.

Ich habe bereits viele Workshops bei etablierten Unternehmen zu diesem Thema durchgeführt und die Schwierigkeit bleibt: Wenn ich Führungskräfte frage, warum sie sich für diese Organisation entschieden haben – und man nimmt alle Faktoren raus wie Gehalt, Entfernung zwischen dem Zuhause und dem Office oder den Zufall – dann fangen sie an zu grübeln und merken, dass sie es nicht wissen. Traurig, oder? Schließlich ist es ihre Aufgabe als Gründer oder Führungskraft ihren Teams eine inspirierende Vision zu kommunizieren, neue Talente und vor allem Kunden anzuziehen. Wenn man sich aber die Frage selbst stellt, merkt man schnell, dass die Antwort nicht wie aus der Pistole geschossen kommt. Das ist Okay, aber besser ist es sich dann hinzusetzen und eine Antwort zu finden, denn es gibt viele Vorteile, die damit einhergehen.

2. Wie das WHY die Motivation und Leidenschaft der Gründer beeinflusst

Es geht darum, eine tiefgründige Motivation und Leidenschaft zu haben, die über das reine Streben nach Gewinn hinausgeht. Wenn Gründerinnen und Gründer eine klare Vision haben, die auf einem starken WARUM basiert, können sie ihre Mission mit mehr Überzeugungskraft verfolgen. Durch diese innere Überzeugung können sie auch schwierige Zeiten meistern und Rückschläge besser verkraften. Ein starkes WARUM beeinflusst somit nicht nur die Motivation, sondern auch die Leidenschaft für das eigene Unternehmen. Gründerinnen und Gründer sind bereit, alles dafür zu tun, um ihre Vision in die Realität umzusetzen. Dies kann dazu führen, dass Investoren und Kunden von ihrem Enthusiasmus angesteckt werden und sich ebenfalls mit dem Unternehmen identifizieren wollen.

3. Das WHY als Grundlage für eine klare Vision und Mission des Impact Startups

Für ein Impact Startup ist das WHY die Grundlage für eine klare Vision und Mission. Wenn man als Gründer weiß, warum man das Unternehmen gegründet hat und welchen positiven Einfluss man auf die Gesellschaft haben möchte, kann man eine klare Strategie entwickeln. Als Impact und Social Startup hat man gegenüber traditionellen Startups ein Vorteil. Als Gründer beschäftigt man sich von Beginn an mit sozialen und ökologischen Problemen und überlegt, wie man durch ein Business die Umstände lösen oder zumindest positiv verändern kann. Hier ein paar Leitfragen, die dir helfen können:

  • Welche sozialen/ökologischen Probleme sind dir in deinem Umfeld aufgefallen?
  • Von all den Problemen, die du siehst, warum willst du ausgerechnet Problem X lösen?
  • Welchen Zustand wünschst du dir zukünftig für die Umwelt/Gesellschaft?
  • Für wen löst du das Problem?
  • Welche Emotionen spürst du, wenn du merkst, dass nichts und niemand sich um das Problem kümmert?
  • Stell dir vor, du hast das Problem X gelöst, wie würdest du dich fühlen?
  • Warum bist du bereit das Risiko einzugehen und den schweren Weg zu gehen?
  • Warum tust du das, was du tust?

Die Beantwortung dieser Fragen, helfen dir dein WHY in Worte zu fassen. Diese brauchst du, um eine klare, inspirierende Vision zu formulieren. Diese Vision, hilft dir wiederum Menschen anzuziehen, die an dein WHY glauben. Heutzutage, wenn man die Wahl zwischen sehr vielen unterschiedlichen Produkten hat, spielt das WHY eine umso größere Rolle. Wir wollen uns mit den Produkten, den Menschen und Organisationen identifizieren können und sind bereit mehr Geld und Zeit für die Organisationen zu geben, an die wir glauben.

Das Ziel ist Menschen dein Produkt / deine Dienstleistung zu verkaufen, die an dein WHY glauben.

Eine authentische und überzeugende Warum-Botschaft schafft langfristig Vertrauen bei allen Stakeholdern des Startups.

4. Die Rolle des WHY bei der Entwicklung einer nachhaltigen Geschäftsstrategie

Als Unternehmensberaterin muss ich sagen, dass es sehr mühselig ist alte, etablierte Unternehmen bei größeren Change-Vorhaben zu begleiten. Gewohnheiten und Glaubenssätze sind zum Teil so tief verankert, dass es sehr schwer ist diese zu ändern. Oft habe ich beobachtet, dass ein sehr hoher Druck notwendig ist, um eine Veränderungsbereitschaft bei den Personen zu sehen. Eins der Gründe, warum ich gerne mit Startups zusammenarbeite, ist, dass sie die Möglichkeit haben ein komplett neues und frisches System mit neuen Leitplanken, nachhaltigen Zielen und einer motivierenden Organisationskultur aufzubauen. Weg mit den Altlasten!

„Es ist leichter ein neues System aufzubauen, als ein bestehendes komplett zu ändern.“

Als soziale/r oder Impact Gründer:in hat man durch ein starkes WHY, den Nordstern für die Entwicklung eines nachhaltigen Geschäftsmodells aufgehangen. Es dient als Orientierung und unterstützt die Gründer bei Entscheidungsprozessen.

5. Wie das WHY Verbindungen schafft und eine starke Anziehungskraft entwickelt

Eine Vision, die durch ein starkes WHY entwickelt wird, zeigt potenziellen Talenten wohin die Reise hingeht und warum es sich lohnt mitzugehen. Wenn Talente sich mit dem WHY der Gründerin oder des Gründers identifizieren können, dann kann relativ schnell ein WIR-Gefühl entstehen, weil das Team nun gemeinsam für den Sinn der Organisation einsteht. Das WHY ist das erste Element, dass die Teammitglieder eines Startups verbindet. Darüber hinaus sollte sich das Team die Frage stellen, welche Werte sie verbindet, die wiederum das WHY bekräftigt. Viva con Aguas WHY lautet: Water for all – all for water. Water connects all of us! Einer der vier Werte, die sie haben, lautet “Entwicklung”. Diesen Wert haben sie weiter beschrieben mit systemisch, Aufmerksamkeit, Kultur, Optimierung und Kontinuität. Dieser Wert trägt ihr WHY und unterstützt sie darin ihr Ziel zu verfolgen. Die Auseinandersetzung mit dem WHY auf Teamebene sorgt dafür, dass

a) man die Menschen anzieht, die an dasselbe glauben wie du.
b) eine Kultur entwickelt wird, die sich an dem Ziel orientiert.

Wichtig dabei ist, dass das WHY regelmäßig kommuniziert wird, damit mehr Menschen darüber erfahren und die neu gewonnenen Talente das Ziel immer vor Augen haben. Dadurch wird das Fundament für das Startup geschaffen.

6. Investoren werden durch ein WHY, mit dem sie sich identifizieren können, ebenfalls angezogen

Nicht nur neue Talente, sondern auch Investoren werden durch das WHY angezogen. Man möchte insbesondere Investoren haben, die dein WHY teilen. Diese Investoren haben den längeren Atem und geben gerne ihre Zeit, Expertise und ihr Netzwerk, um Teil deines Unternehmens zu sein. Investoren, die es wiederum nur auf die Rendite abgezielt haben und sich wenig mit der Vision identifiziert haben, sind nicht die stärksten Partner, die man sich an der Seite wünscht.

In der Welt der Impact und Social Startups ist das Warum der Schlüssel zum Erfolg. Es ist der Kompass, der Gründer:innen durch Herausforderungen führt und Investoren sowie Kunden anzieht. Doch die Herausforderung liegt darin, das eigene Warum klar zu definieren und authentisch zu kommunizieren. Also, liebe Leser:innen, nehmt euch einen Moment, setzt euch in eine gemütliche Bar, und teilt euer Warum. Denn in diesen Geschichten liegt die Kraft, die die Welt verändern kann.

 

© Foto von Jr Korpa auf Unsplash
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Foto von Mark Fletcher-Brown auf Unsplash

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