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Warum sind Startups der Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft?

von | 21.11.2023 | Social Impact

Startups sind die Protagonisten einer neuen Ära der Nachhaltigkeit. Durch innovative Technologien, kreative Ideen und vorausschauendes Denken treiben sie den Wandel an. Ihr Engagement für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und ihre ganzheitliche Betrachtungsweise macht sie zu Wegbereitern der Zukunft. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf „Nachhaltiges Geschäft“ und befassen uns mit Startups, die uns Mut machen, das zu erreichen, was andere für unmöglich halten – eine Welt des nachhaltigen Geschäfts. Gemeinsam schaffen wir es!

I. Die Bedeutung von Nachhaltigkeit für Startups

Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit für Unternehmen in der heutigen Welt. Startups haben die einzigartige Chance, von Anfang an nachhaltige Prinzipien zu implementieren und dadurch langfristigen Erfolg zu erzielen. Nachhaltige Geschäftspraktiken tragen nicht nur zum Schutz der Umwelt bei, sondern können auch die Kundenbindung stärken und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Durch den Fokus auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit können Startups eine positive Wirkung auf die Gesellschaft erzielen und gleichzeitig langfristigen wirtschaftlichen Erfolg erreichen.

II. Auswirkungen von Startups auf die Nachhaltigkeit

Startups können einen erheblichen Einfluss auf die globale Nachhaltigkeit haben, insbesondere in den Bereichen Umwelt, Soziales und Wirtschaft. Durch innovative Lösungen und Geschäftsmodelle können sie dazu beitragen, Ressourcen zu schonen, die Umwelt zu schützen und soziale Probleme anzugehen. Impact Startups und Social Startups sind Beispiele für Unternehmen, die gezielt nachhaltige Lösungen entwickeln, um einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt zu haben. Durch den Einsatz von Technologie und neuen Geschäftsmodellen können Startups einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele leisten.

III. Die 5 Ps des nachhaltigen Geschäfts

Die 5 Ps (Piece, People, Planet, Partnership, Prosperity) sind ein nützliches Framework, um zu analysieren, wie ein Startup die verschiedenen Dimensionen innerhalb der Organisation und die Auswirkungen auf die Außenwelt beeinflusst. Peace ist von den 5 Ps die weitreichendste Dimension. Sie bezieht sich auf den Beitrag eines Startups zur Konfliktlösung und sozialen Stabilität. People beschäftigt sich mit den Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Mitarbeiter. Die klarste Dimension ist Planet. Sie fokussiert sich auf die Umweltauswirkungen eines Startups. Partnership bezieht sich auf die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen und Organisationen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Prosperity betrifft den wirtschaftlichen Erfolg und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Durch die Berücksichtigung der 5 Ps können Startups eine ganzheitliche und umfassende Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln. Wichtig ist, dass Gründer und Gründerinnen verstehen, dass sie immer eine Auswirkung auf die 5 Ps haben.

Simona Costanzo Sow von dem United Nations System Staff College erklärte in unserem Workshop für nachhaltige Startups, dass jeder Mensch auf die 5 Dimensionen eine Auswirkung hat. Auch Menschen, die nichts von Nachhaltigkeit halten, haben eine Wirkung durch ihr Handeln auf diesen Ebenen. Eine regelmäßige Reflexion auf persönlicher und Team Ebene hilft Gründern und Gründerinnen ein starkes Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu schaffen und somit auch eine stärkere Bindung zwischen den Teammitgliedern und zwischen den einzelnen Mitarbeiter:innen zur Vision eines Social oder Impact Startups zu schaffen.

Zu sehen ist hier eine Aufgabe aus unserem letzten Workshop, die Gründern und Gründerinnen dabei helfen kann, sich dem Thema Nachhaltigkeit anzunähern:

IV. Nachhaltige Geschäftsmodelle für Startups

Es gibt verschiedene Ansätze und Geschäftsmodelle, die Startups verfolgen können, um nachhaltige Unternehmen aufzubauen. Ein Ansatz ist die Kreislaufwirtschaft, bei der Produkte und Materialien recycelt und wiederverwendet werden. Ein weiterer Ansatz ist die Nutzung erneuerbarer Energien und die Reduzierung des Energieverbrauchs. Hier haben wir eine Auflistung weitere Geschäftsmodelle hinzugefügt, die man in dem eigenen Geschäftsmodell integrieren kann:

  • Cradle-to-Cradle-Design: Unternehmen wie Desso setzen auf das Cradle-to-Cradle-Design, bei dem Produkte von Anfang an so gestaltet werden, dass sie am Ende ihrer Lebensdauer wieder vollständig in den biologischen oder technischen Kreislauf zurückgeführt werden können.
  • Sharing Economy: Die Sharing Economy boomt. Unternehmen wie Airbnb oder Carsharing-Plattformen wie Miles ermöglichen es Menschen, gemeinsam Ressourcen zu nutzen und dadurch die Umwelt zu schonen.
  • Upcycling: Im Gegensatz zum Recycling, bei dem Abfallprodukte zu neuen Materialien verarbeitet werden, werden beim Upcycling alte Materialien so aufbereitet, dass sie in neuem Glanz erstrahlen. Ein Beispiel hierfür ist das Unternehmen Airpaq, das aus alten Airbags Taschen und Accessoires herstellt.
  • Biologische Landwirtschaft: Unternehmen wie Demeter oder Bioland setzen auf biologische Landwirtschaft, die ohne den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngemitteln auskommt und somit die Umwelt schont.
  • Circular Economy: Die Circular Economy strebt eine Wirtschaft an, in der Ressourcen effizient und langfristig genutzt werden. Unternehmen wie Philips bieten Geschäftskunden die Möglichkeit aufwendige Lichtsysteme zu leasen (pay per lux) statt sie zu kaufen.
  • Grüne Energie: Unternehmen wie EnBW oder Enpal setzen auf grüne Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wind oder Sonne, um die Umwelt zu schonen und die Energiewende voranzutreiben.
  • Nachhaltige Verpackung: Styropor ist eines der meistverwendeten Verpackungsmaterialien. Für die Umwelt ist dieser Stoff jedoch alles andere als verträglich. Styropor ist biologisch nicht abbaubar. In der Theorie geht man davon aus, dass es 6.000 Jahre braucht, bis Styropor verrottet. Darüber hinaus bedarf es rund 1,5 Liter Benzin, um einen einzigen Würfel Styropor herzustellen. Das Schweizer Start-up Mycrobez arbeitet beispielsweise an einem Myzelkompositen, das sich für eine nachhaltige Verpackung eignet. Damit Pilze künftig Styropor ersetzen, wird gerade an einem Verfahren für die Massenherstellung der innovativen Verpackungslösung gearbeitet.
  • Fairer Handel: Unternehmen wie Tony’s Chocolonely setzen auf den fairen Handel und bieten Produkte an, die unter fairen Bedingungen produziert und gehandelt wurden und somit auch den Produzenten zugutekommen.
  • Klimaneutrales Unternehmen: Unternehmen wie myclimate setzen auf Klimaneutralität und kompensieren ihre CO2-Emissionen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte.

Startups können auch soziale Probleme angehen, indem sie Lösungen für Bildung, Gesundheitsversorgung oder Armutsbekämpfung entwickeln. Durch die Kombination von profitablen Geschäftsmodellen mit einem positiven sozialen und ökologischen Einfluss können Startups eine Win-Win-Situation schaffen. Ich empfehle besonders ganz am Anfang in der Gründungsphase viele verschiedene Modelle zu skizzieren und sich mit Leuten auszutauschen, um neue Ideen und kreative Alternativen zu entdecken. Diese Empfehlung soll allerdings bestehende Startups nicht davor abschrecken, sich die Fragen zu stellen, wie sie ihr aktuelles Modell anpassen können.

Für den leichten Einstieg haben wir 9 Fragen für Gründer und Gründerinnen formuliert:

V. Erfolgsfaktoren für nachhaltige Startups

Um erfolgreich nachhaltige Startups aufzubauen, gibt es bestimmte Erfolgsfaktoren, die beachtet werden sollten. Eine klare Vision und Mission, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist, ist entscheidend. Es ist auch wichtig, ein starkes Netzwerk und Partnerschaften aufzubauen, um Ressourcen und Fachwissen zu nutzen. Eine starke Unternehmenskultur, die Nachhaltigkeit fördert, kann auch dazu beitragen, Mitarbeiter zu motivieren und Kunden anzusprechen. Darüber hinaus ist es wichtig, flexibel zu sein und auf sich ändernde Umstände und Marktbedingungen zu reagieren. Durch die Berücksichtigung dieser Erfolgsfaktoren können Startups den Wandel vorantreiben und eine nachhaltige Zukunft aufbauen.

VI. Herausforderungen für nachhaltige Startups

Obwohl nachhaltige Startups viel Potenzial haben, stehen sie auch vor Herausforderungen. Eine besteht darin, die Balance zwischen Nachhaltigkeit und Rentabilität zu finden. Startups müssen oft in die Entwicklung nachhaltiger Technologien und Lösungen investieren, was zu höheren Kosten führen kann. Es kann auch schwierig sein, Kunden von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen zu überzeugen, insbesondere wenn sie höhere Preise haben. Darüber hinaus können regulatorische Hürden und Unsicherheiten den Erfolg nachhaltiger Startups beeinträchtigen. Durch die Identifizierung und Bewältigung dieser Herausforderungen können Startups jedoch langfristigen Erfolg erzielen.

VII. Unterstützung für nachhaltige Startups

Um nachhaltige Startups zu fördern, gibt es verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten. Regierungen und Behörden können Anreize und Förderprogramme für nachhaltige Unternehmen bereitstellen. Investoren und Risikokapitalgeber können nachhaltige Startups finanziell unterstützen.

Wie die Finanzierung deines Startups gestaltet wird, sei es durch eigenes angespartes Taschengeld oder durch bedeutende Kapitalgeber und Kapitalgeberinnen, hat direkte Auswirkungen auf die nachhaltige Führung deines Unternehmens. Es gibt diverse nachhaltige Finanzierungsmöglichkeiten für dein Start- oder Wachstumskapital, wie beispielsweise Crowdfunding, Crowdinvesting oder Impact Investing über impact-orientierte Venture Capital Fonds wie Planet A. Beim Crowdfunding investieren viele Menschen online, indem sie kleine oder größere Beträge in nachhaltige Projekte einzahlen, was es dem Unternehmen ermöglicht, organisch zu wachsen. Durch Crowdfunding kannst du beispielsweise sehr einfach die erste Produktlinie durch Vorfinanzierung von der Crowd realisieren und dabei direkt und unkompliziert Feedback von potenziellen oder zukünftigen Kunden und Kundinnen einholen. Eine Plattform für nachhaltiges Crowdfunding ist zum Beispiel Startnext.

Econeers ist ein Beispiel für eine Plattform, die Crowdinvesting für nachhaltige Projekte anbietet. Die Plattform vermittelt Investments in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und andere ökologische Projekte und Unternehmen. Kleininvestoren und Kleininvestorinnen haben die Möglichkeit, bereits ab 250 Euro digital und gebührenfrei zu investieren und vom wirtschaftlichen Potenzial dieser grünen Geldanlage zu profitieren.

Die GLS Crowd bietet eine weitere Möglichkeit für nachhaltige Wachstumsfinanzierung. Sie bringt Gründer und Gründerinnen mit zukunftsweisenden Ideen und Menschen zusammen, die ihre Mittel für sozial-ökologische Projekte einsetzen möchten. Investoren können bereits ab 250 Euro in eine Vielzahl von nachhaltigen Unternehmen und Projekte investieren, die den Anlage- und Finanzierungsgrundsätzen der GLS Bank entsprechen.

Neben der finanziellen Unterstützung bieten Inkubatoren und Acceleratoren Mentoring, Coaching und Netzwerke für Startups an. Darüber hinaus können Netzwerke und Communities von nachhaltigen Unternehmen den Austausch von Best Practices und die Zusammenarbeit fördern. Eins der bekanntesten Netzwerke ist der Bundesverband für nachhaltiges Wirtschaften.

VIII. Die Rolle der Kunden bei nachhaltigen Startups

Kunden spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung nachhaltiger Startups. Durch ihre Kaufentscheidungen können sie Unternehmen dazu ermutigen, nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Kunden können auch aktiv nach Unternehmen suchen, die ihre Werte und Prinzipien teilen. Durch die Unterstützung nachhaltiger Startups können sie einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt haben. Es ist wichtig, dass Gründer und Gründerinnen bei der Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleistungen zuerst über ihr WHY sprechen. Mit anderen Worten: Sie erzählen ihren Kunden warum sie ihr Startup gegründet haben und welches Ziel sie anstreben. Das WHY gepaart mit einer starken nachhaltigen Positionierung schafft die notwendige Anziehungskraft, um Kunden zu erreichen, die an das Startup glauben und Teil der Bewegung sein wollen. Wenn du mehr zum Thema WHY wissen möchtest, empfehlen wir dir den Beitrag „Das Geheimnis zum Erfolg: Warum das WHY eines Impact und Social Startups entscheidend ist” zu lesen.

IX. Zukunftsaussichten für nachhaltige Startups

Die Zukunftsaussichten für nachhaltige Startups sind vielversprechend. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Geschäftswelt werden Startups, die nachhaltige Lösungen entwickeln, voraussichtlich erfolgreich sein. Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen nimmt zu, und Regierungen und Behörden setzen sich verstärkt für Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit ein. Durch die Kombination von Innovation, Technologie und sozialem Engagement können Startups eine nachhaltige Zukunft gestalten und den Wandel vorantreiben. Darüber hinaus gibt es noch weitere Vorteile für Social und Impact Startups:

X. Mein Fazit

Nachhaltige Startups haben die einzigartige Chance, den Wandel voranzutreiben und einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt auszuüben. Durch innovative Lösungen, nachhaltige Geschäftsmodelle und soziales Engagement können Startups langfristigen Erfolg erzielen und gleichzeitig einen Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen leisten. Durch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit in allen Geschäftsaspekten können Startups eine Win-Win-Situation schaffen, von der sowohl die Unternehmen als auch die Gesellschaft profitieren. Es ist an der Zeit, nachhaltiges Wirtschaften als Standard zu betrachten und den Wandel hin zu einer nachhaltigen Zukunft voranzutreiben.

 

© Foto von Nik auf Unsplash

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